2009 Textilbild Fünfte Jahreszeit auf Seide 90×90 cm
Die ebenfalls 2009 entstandene Seidenmalerei Fünfte Jahreszeit = Karnevalszeit zeigt Ihnen eine in sich geschlossene, traumhafte und romantische Bildwelt (eigentlich beneidenswert: bei Karneval denken viele an Bier, betrunkene Jugendliche, schlechte Witze und vor allem Dingen schlechte Musik…)
In diesem Farbkosmos formatieren sich die Linien und Flächen an einigen Stellen zu wiedererkennbaren Formen. So tauchen immer wieder isolierte, realitätsnahe Details auf, wie das Auge als Körperfragment oder ein Klavier, Gras und Baum als Raumfragment. Sie stehen wahllos in der Fläche, welche nur durch Überschneidungen eine gewisse räumliche Tiefe hervorruft. Dadurch ergeben sich irreale Darstellungen, die jedoch in ihrer Aussage verstärkend wirken: So das Lächeln des hinteren Mannes:
Der Mund ist so normal, aber durch das zusätzliche, real nicht mögliche Farbfeld gewinnt das Lächeln an Ausdruckskraft.
Es kehren die gleichen Ornamente, die sich vermutlich eher unbewusst beim Malen einstellen, immer wieder. Das Ornament ist nur Verzierung, sondern es ist wesentlich mehr: es ist eine Urform künstlerischen Ausdrucks überhaupt.
Die Farbsprenkel (Zahnbürste) wirken vereinheitlichend, indem sie die harte Wirkung der akkurat abgegrenzten, gegeneinander gesetzten Farbflächen abmildern.